Sommersehnsucht
26. Januar 2006
// Berlin // New York – der letzte Eintrag und fast ein Jahr alt. Die Aktualität dieser Seite läßt zu wünschen übrig. Aktuelle Bilder sucht man auch vergebens, wobei ich zugeben muss, dass seit dem letzten Eintrag einige nette Photos entstanden sind, die aber den Weg in die Digitalität noch nicht geschafft haben. So muss ich überrascht feststellen, dass auch ich nach einer Fernsehlogik funktioniere – keine Nachricht ohne Bild.
Zurückgeblieben, wer keine Digitalkamera besitzt. Genaugenommen, bin ich im letzten Jahr sogar noch einen Schritt zurückgetreten: Ich hatte die geniale Idee, nur noch auf Diafilme zu knipsen. Dann hat man ultrahochauflösende Bilder und muss sie nicht einmal auf Papier entwickeln lassen um was zu sehen. Doch irgendwann überkam mich das Bedüfnis, die Bilder anderen Menschen zu zeigen, besitze aber dummerweise keinen funktionierenden Diaprojektor. So schleppte die besten Dias eines ganzen Jahres in den Fotoladen und ließ sie Rahmen und entwickeln. Beim Abholen traf mich der Schlag, als die dauergewellte nette Verkäuferin mir gefühllos den Preis um die Ohren schlug. Vor lauter Schreck vergaß ich sogar meine EC-Karten-Nummer und durfte einen Tag später mit über 150 Euro anrücken, um meine Diapositive und Prints wieder freizukaufen. Eine hohe Kaution!! Nach dieser schmerzhafen Erfahrung habe ich mir geschworen, in Zukunft nur noch Negativfilme zu verknipsen. Tja, das sind Problem eines technisch zurückgebliebenen Menschen.
Befinde mich gerade in einer seltsamen Stimmung – die Nebenwirkung eines Filmes Names “Vergiß mein nicht”- Wahrlich empfehlens- und sehenswert. Also bitte gleich in die nächste Videothek rennen oder irgendwo runterladen, anschauen. Fertig.
Und dennoch freue ich mich, dass der Filmchen es geschafft hat, mir wieder an Antrieb zu geben, heute nach noch ein paar Zeilen zu tippen. Habe zwar das letzte Jahr so viel Zeit vor filmmernden Computerbildschirmen verbracht nie zuvor, dennoch war die Ausbeute an geschriebenen persönlichen Mails, Briefen und persönlichen Webseiten-Einträgen zu keiner Zeit so mager wie 2005. Allen Menschen ein Entschuldiung, die darunter zu leiden hatten. Doch machmal kam ich nach zwölf Stunden Computer-Arbeitstag nach Hause und fing nachts um eins an, auch mal meine persönlichen Mails zu lesen. Seltsame Sache mit diesem Arbeiten.
Vor ein paar Monaten habe ich nun mit meinem Freund und Konsorten die Webseiten-Manufaktur “undkonsorten” gegründet. Eine gute Entscheidung und ein schönes Gefühl, nur noch für sich selbst zu arbeiten. Ich bin so ein glücklicherer und freier Mensch. Dennoch sollte man die Freiheit eines Selbständigen nicht überschätzen. So habe ich zwar theoretisch unbegrenzt Urlaub, denn ich gebe ihn mir ja selbst, doch ich weiß gar nicht, wann und wie ich mir diesen Freiraum gönnen soll. Denn erstens bekommt man so keine Kohle und zweitens bleiben dann alle Projekte liegen. Doch immerhin beschwert sich (fast) niemand, wenn man erst um 11 Uhr im Büro aufschlägt. So, muss jetzt mal wieder ein bisschen andere Webseiten basteln.
Möget Ihr noch banalere Probleme haben!
Gruß tom